Baedeker Island by Baedeker Wissen

Autor:Baedeker Wissen [Wissen, Baedeker]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-82979-495-4
Herausgeber: Lonely Planet
veröffentlicht: 2013-01-14T23:00:00+00:00

*Lakagígar

Von Fjaðrárgljúfur führt die Piste nach Lakagígar ständig bergan, anfangs noch durch eine grüne Landschaft, die später allerdings immer karger und unwirtlicher wird. An der Strecke liegt der Fagrifoss, der schöne Wasserfall, an dem der Fluss Geirlandsá in die Tiefe stürzt. Die Kraterreihe Lakagígar auf der Hochebene Síðumannaafréttur war im Jahr 1783 Schauplatz des größten Vulkanausbruchs in geschichtlicher Zeit auf der Erde. Im sogenannten Spaltenland zwischen Mýrdalsjökull und Vatnajökull öffnete sich am 8. Juni eine 25 km lange Feuerspalte, deren über 100 Krater eine Gesamtmasse von 14 Mrd. Kubikmeter Lava förderten. Die mehrere hundert Meter hohen Lavafontänen waren damals kilometerweit zu sehen und über dem Gebiet hing eine riesige Gas- und Aschewolke. Der Lavastrom ergoss sich in zwei Bahnen ins Flachland, wo er sich ausweitete und in den Flussbetten von Skaftá und Hverfisfljót weiterfloss. Als die Lava acht Monate später endlich zum Stillstand kam, hatte der größte Lavastrom seit Menschengedenken mehr als 300 km2 Land unter sich begraben. Doch die größte Katastrophe geschah erst nach dem Ende der eigentlichen Ausbrüche, denn die Schwefelwolken überzogen große Teile Islands mit hochgiftigem Staub. Als Folge davon starben fast alle Pferde und Schafe, und auch die Ernteerträge gingen dramatisch zurück. In den folgenden Jahren wurde rund ein Viertel der Bevölkerung ein Opfer der größten Hungersnot, die Island je erlebt hat. Heute ist die beeindruckende Kraterlandschaft von Lakagígar großteils mit Moos bewachsen. Die beste Aussicht auf die Kraterreihe bietet der Gipfel des 818 m hohen Berges Laki.

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